Fünf unterschiedliche Kamerawinkel
Grundsätzlich stufenlos variierbar, gibt es doch fünf verschiedene Winkel, welche ausgewählt und eingesetzt werden können. Jeder dieser Winkel ergibt einen ganz eigene Perspektive, welche sich an das Motiv anpassen lässt und dadurch genau die gewünschte Stimmung oder das empfundene Gefühl erzeugen kann.
Die Vogelperspektive
Der Vogelblick ist ein sehr ungewöhnlicher Winkel, weil wir selten von weit oben auf eine Szene oder ein Motiv herabschauen. Wie alle anderen Winkel, welche nicht unseren üblichen Erfahrungen entsprechen, macht dieser das Bild für den Betrachter interessanter.
Die Hochperspektive
Dieser Kamerastandpunkt ist nicht ganz so extrem wie eine Vogelsicht. Die Kamera muss nur ein wenig höher sein als das Motiv, das fotografiert werden soll. Dies ist eine Perspektive, die als normal für die meisten Erwachsenen gilt. Speziell für Eltern, welche ihre noch kleineren Kinder betrachten. Trotz dieser „gewohnten“ Ansicht funktioniert dieser Winkel speziell dann sehr gut, wenn es darum geht, das Motiv kleiner oder defensiver, verletzlicher wirken zu lassen.
Die Normalperspektive
Von Angesicht zu Angesicht. Dieser Kamerawinkel bringt das Motiv und den Betrachter auf gleiche Höhe. Diese Ansicht kann dazu verwendet werden, eine persönliche, familiäre Beziehung zwischen dem Betrachter und dem Motiv herzustellen. Die Normalperspektive eignet sich hervorragend für Portraitaufnahmen.
Die Tiefperspektive
Mit einem leicht tieferen Standpunkt als das Motiv gelingt es, dieses grösser, edler, dominanter oder sogar gefährlicher oder arroganter wirken zu lassen. Auf den Bildern kann ein „grösser als im richtigen Leben“-Effekt erzeugt werden. Bei Motiven mit Bewegung lässt diese Perspektive diese schneller erscheinen, gerade dann, wenn die Bewegung in Richtung des Betrachters stattfindet.
Die Frosch- oder Käferperspektive
Diese Sicht ist das genaue Gegenteil der Vogelperspektive und macht genau das, was man erwartet. Sie zeigt Motive quasi von weit unten. Auch dies ist ein sehr ungewohnter Winkel, weil wir selten einen so tiefen Betrachtungsstandort einnehmen. Sogar im Sitzen oder kniend erreichen wir nicht diesen Winkel. Um diese Sicht zu erhalten, müssten wir uns auf den Boden legen. Allein schon aus diesem Grund wirken Bilder aus der Froschperspektive sehr interessant und speziell.
Über die tagtägliche Sicht hinaus
Die verschiedenen Perspektiven zu kennen und anzuwenden hilft dabei mit, die eigenen Bilder interessanter zu machen. Auch bieten sie die Möglichkeit, über eine vielleicht weniger kreative Phase hinwegzuhelfen. Wichtig ist das Ausprobieren. Einfach einmal ein Bild aus dem am wenigsten üblichen Winkel aufnehmen. Oder das gleiche Motiv aus unterschiedlichen Perspektiven aufnehmen und diese dann vergleichen. Die Wahl unterschiedlicher Perspektiven wird deine Bilder auf ein anderes Level bringen.